Am zwölften Februar 2006 fand in der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg ein Auftritt des Studententheaters „Dadaz“ statt.
An diesem Tag wurden wir von einem der Leiter des Projekts Baschkirien heute, Tilo, zur dieser Veranstaltung eingeladen. Diesem Vorschlag konnten wir nicht widerstehen, darum machten wir uns auf den Weg zum Veranstaltungsort, dem Melanchthonianum (eines Universitätsgebäude am Uniplatz).
Alles war einfach und demokratisch. Es fand in einem der vielen Auditorien des Gebäudes statt – keine Aushänge, keine Eintrittskarten, wenige Zuschauer sowie keine Barriere zwischen dem Saal und der Bühne. Es war auch kein Theaterstück im herkömmlichen Sinne des Wortes: Denn die Schauspieler sind Laien und nehmen vollkommen zwanglos daran teil, und zwar vor allem, weil es ihnen Spaß macht. Wenn es darüber hinaus noch jemandem gefällt, dann umso besser.:o))
Später erfuhren wir, dass diese ungewöhnliche Theatergruppe schon seit relativ langer Zeit besteht. In dieser Zeit haben sich schon mehrere Generationen von Schauspielern abgewechselt, jedoch der Regisseur und Leiter des Projekts bleibt sein fester Bestandteil – S. J. Birjukov. Sein Enthusiasmus ist es, der dieses kleine Theater zusammenhält: Seine Fähigkeit unermüdlich neue Stücke, Auszüge und Fragmente zu finden, seine Gabe, mit seiner Energie Jugendliche anzustecken – all das zusammen formt ein Bindeglied zwischen den verschiedenen Dadaz-Generationen. unermüdlich neue Stücke, Auszüge und Fragmente zu finden, seine Gabe, mit seiner Energie Jugendliche anzustecken – all das zusammen formt ein Bindeglied zwischen den verschiedenen Dadaz-Generationen.
An dieser Stelle vielleicht einige Worte zum Repertoire: Es sind Werke von russischen und deutschen Schriftellern des Absurden, darunter sowohl bekannte, wie der Danil Harms oder Velimir Chlebnikov, als auch kaum bekannte, wie Nikolai Olejnikov und andere… Das Material bestimmt die Form: Das bedeutet wenig Bühnenbild, der Akzent auf Mimik, Stimme und Gebärden, sowie Knappheit, oder gar Lakonismus, im Ausdruck. Die Aufführung besteht aus einigen Fragmenten, Skizzen und kurzen Stücken, die durch eine gemeinsame Konzeption miteinander verbunden sind. Zum Teil werden sie auf Deutsch, zum Teil auf Russisch dargestellt. Einige der Übersetzungen stammen von den Schauspielern selbst.
Im Anschluß an das Stück wurde gesagt, dass das Dadaz-Theater immer eine offene Tür für alle hat, die sich als Schauspieler versuchen wollen. Auch wir beide sind dabei geblieben. :o))
D. Mukhametkulov, A. Vasiliev , 14. März 2006