Was heißt eigentlich Universität und wie läuft das Universitätsleben ab. Ich werde über Verschriften, Vorteile und Nachteile schreiben und noch einen tieferen Einblick in das Bildungssystem geben.
Ich würde gern mit eine Frage beginnen: was fällt einem zuerst ein, wenn man das Wort Universität hört. Ich weiß nicht, wie es euch geht, aber für mich ist es immer etwas Großes und Ernstes. Ich stelle mir die Universität als eine großes weißes Gebäude mit hohen Säulen vor. Ja, immer mit Säulen und mit eine Flagge drauf. Für mich kommt erst an zweite Stelle was man studiert, welche Dozenten unterrichten und welche technische Ausstattung die Universität aufweist.
Na klar, das alles ist nur ein Scherz. Das Gebäude mit weißen Säulen und Flagge drauf fiel mir nur als erstes ein, als ich an das Wort Universität gedacht habe. Die deutschen Studenten stellen sich die Universität anders vor, als wir, die russischen Studenten.
Auf die Unterschiede zwischen den deutschen und den russischen Universitäten möchte ich in meinem Artikel eingehen.
Von Außen und Innen:
Auf den ersten Blich kann man natürlich nichts abgefahrenes erkennen. Hier gibt es ebenso große Vorlesungsraume, Studenten an den Tischen und referierende Dozenten, welche Seminare halten. Sogar die Unterrichteinheiten sind gleich lang. Ich achte ehrlich nicht darauf, in welchem Zustand sich die Seminarraume oder das Inventar sich befinden (Tische und Stühle gleicher Art und sehr gemütlich). In die meisten Räumen gibt es Beamer und Whiteboards mit Filzstiften. Kreide muss man nicht vom Pförtner holen, es gibt ja nicht einmal einen Pförtner.
Auch gibt es hier keine die Leichen aufweckende Stundenklingel, an welche ich bereits aus Schultagen gewöhnt bin. Die Dozenten schauen typischerweise auf ihre Uhr und beenden die Stunde. Wenn die Dozenten hereinkommen, bleiben alle sitzen, wühlen in ihren Unterlagen, spielen mit dem Handy oder machen einfach irgendwas.
Der Dozent hat bei den Deutschen eine besondere Rolle. Die Rolle des Lernhelfes. Der Dozent gibt üblicherweise Materialien heraus und Quellen zu weiteren Informationen. Er teilt bei weitem nicht alles aus, sondern es ist Teil der Bildung, dass Student sich alle Informationen selber sucht. Also, die Phrase «Das haben wir von Ihnen nicht bekommen» könnte ihr hier getrost vergessen. Zusammenfassend, der Dozent gibt die Richtung vor und prüft am Ende des Jahres.
Stark verwundert hat mich, dass zu Ende der Stunde oder nach Vorträgen mit Klopfen auf den Tisch die Begeisterung ausgedrückt wird. Jegliche positive Reaktion wird mittels Klopfzeichen honoriert. Es scheint wohl, dass Applaus für die Universität zu laut ist, aber Klopfen geht in Ordnung!
Stud.IP:
Noch ein interessanter Fakt, wenn man sich an der Universität immatrikuliert, erhalt man zusammen mit seinem Studentenausweis seine persönliche Zugangsdaten zum Stud.IP. Das ist ein Universitätsinternes Internetnetzwerk. Also das Passwort kann man andern, aber Anmeldename bleibt ewig. Zugang zu diesem Netzwerk haben nur Studenten und Lehrkräfte. Hier kann man alles finden: Seminarpläne, Vorlesungsverzeichnes und andere Veranstaltungen. Ich hab so was zum ersten mal in Natura gesehen.
Hausaufgaben erhält man von seinem Dozenten ebenso über dieses Stud.IP. Dort kann man sich seinen Wochenstundenplan selber zusammenstellen, sich für Seminare anmelden, aber auch mit Dozenten und Kommilitonen Nachrichten austauschen. Alles will ich nicht erzählen, ihr wisst doch, wie ein soziales Netzwerk funktioniert. Ich füge nur noch hinzu, dass es im Stud.IP etwas ernster als auf Facebook zugeht –es gibt dort weder Fotos noch Musik, aber wer braucht das schon. Allerdings gibt es Foren für Freizeit Veranstaltungen, den Verkauf irgendwelchen Sachen und Wohnunganzeigen.
Mit einem Satz, Studenten finden auf Stud.IP alles, was sie brauchen. Die Website funktioniert auа Deutsch und Englisch. Der Einsatz der Seite ermöglicht es einem viel seiner kostbaren Zeit zu sparen.
In diesem Zusammenhang war für mich noch ungewöhnlich, dass bei Aushängen anstelle deines Namens dein Anmeldename für Stud.IP (welche nur du weisst) verwendet. Also, es steht links dein Anmeldename und rechts deine Examensnote.
Fortsetzung folgt:
Weisst ihr jetzt was ich meine? Seht ihr diese kleinen Unterschiede zwischen dem deutschen und russischen Bildungssystem. Lasst uns nächstes Mal tiefer in den Jungle der deutschen Studentenschaft eintauchen.