Ufa ist eine durch und durch multireligiöse Stadt, was sich nicht zuletzt auch in den unterschiedlichsten Gotteshäusern widerspiegelt, von denen das Stadtbild geprägt ist. Im Folgenden wird versucht, diesen Eindruck vor allem fotografisch wiederzugeben und diesen nach und nach durch neue Bilder zu erweitern und zu ergänzen. Hier öfters mal vorbei zu schauen lohnt sich also.

Ljalja-Tjulpan

Die Grundsteinlegung für die Moschee erfolgte 1989, in Verbindung mit dem 1100-jährigem Jubiläum der Annahme des Islams durch einige der Völkerschaften des Wolga-Ural-Gebiets. Aus Geldmangel wurde der Bau aber bald darauf unterbrochen. Erst 1997 erfolgte die Wiederaufnahme und bereits ein Jahr später die feierliche Eröffnung.

Die Moschee ist in der Form einer aufblühenden Tulpe (russ. Tjulpan) gestaltet, die beiden Minarette (Höhe 53m) in Gestalt zweier noch verschlossener Tulpenknospen. Die Tulpe gilt einerseits als ein Symbol des Frühlings, andererseits aber auch als altes Symbol der Turkvölker.

Der Hauptgebetssaal bietet ca. 300 männlichen Gläubigen Platz. Der Balkon auf der zweiten Etage, der den Frauen vorbehalten ist, noch einmal ca. 200. Die Moschee erfüllt neben ihrer liturgischen aber noch weitaus mehr Funktionen. Sie ist so gleichzeitig etwa auch eine Bildungseinrichtung, zu der neben der Medrese auch noch eine Bibliothek mit Lesesaal gehört.

Ljalja-Tjulpan gilt heute als die Hauptmoschee der Stadt und als das islamische Zentrum Baschkortostans. Das Freitagsgebet in ihr wird gehalten vom Großmufti der Muslime Russlands.

 

Pervaja Sobornaja Metschet

Erbaut im Jahre 1830 ist die Pervaja Sobornaja Metschet (die Erste Versammlungs Moschee) – oder Moschee auf der Tukajewa, wie sie allgemein üblich auch genannt wird – das älteste islamische Gotteshaus der Stadt. Von 1960 bis 1994 war sie zudem die einzige noch als solche „funktionierende“ Moschee Ufas. Sie gehört zum Komplex der Zentralen Geistlichen Verwaltung der Muslime Russlands und besitzt somit auch überregional große Bedeutung.

Der schlichte Bau, zwei Etagen und ein Minarett, wurde über die Jahre mehrmals erneuert, konnte aber seine ursprüngliche Form weitestgehend beibehalten.

 

Pokrovskaja-Kirche

Bereits zu Beginn des 17. Jahrhunderts existierte an der Stelle der heutigen Pokrovskaja-Kirche – in der um die Festung Ufa gelegen Vorstadt – ein aus Holz errichtetes Kirchengebäude, die dem Schutzmantel der Gottesmutter (Pokrov Bosche Materi) gewidmet war. Ende des 18. Jahrhunderts wurde die Kirche aufgrund ihrer Baufälligkeit allerdings abgerissen. Mit dem Bau eines neuen, steinernen Gebäudes im Stil des russischen Klassizismus begann man im Jahre 1817, die Einweihung erfolgte jedoch erst 1823.

Ab 1941 wurde der Kirchenbetrieb hier eingestellt. Das Gebäude diente zeitweise als Lagerraum für Apotheken. 1957 konnte sie ihre liturgischen Funktionen jedoch wieder aufnehmen. Die Kirche gilt heute als das älteste erhaltene orthodoxe Gotteshaus der Stadt.

 

Sergievskij-Kathedrale

In unmittelbarer Nähe zur Pokrovskaja-Kirche befindet sich auch die Sergievskij-Kathedrale. Deren heutiges Gebäude ist bereits das Dritte an dieser Stelle. Bereits am Ende des 15. Jahrhunderts wurde von den hier zum Schutz der Festung Ufa (unter anderem vor Überfällen der Baschkiren) angesiedelten Strelitzen eine, dem heiligen Sergij von Radonesch gewidmete, Holzkirche errichtet.

1774 ist sie, wie die Festung insgesamt, abgebrannt und an ihrer Stelle eine neue errichtet wurden, die nach 90 Jahren wegen Baufälligkeit allerdings wieder abgetragen wurde. Zum erneuten Wiederaufbau kam es 1868, erneut als Holzkirche, aber mit einem Steinfundament. Diese Form hat die Sergievskij-Kathedrale im Wesentlichen auch heute noch.

 

Gufran-Moschee

Am Ende des 19. Jahrhunderts entstand am Ufer des Flusses Belaja, im Südwesten des heutigen Innenstadtbereichs, ein muslimischer Friedhof – der älteste Ufas. Seine Fläche wurde wenige Jahre später bereits erweitert. 1909 kam an dieser Stelle dann auch zum Bau einer Moschee, deren zweistöckiges Gebäude vollständig aus Holz errichtet war. 1960 brannte sie vollständig aus und ihre Überreste wurden abgetragen.

Erst nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion, genauer 1994, wurde an dieser Stelle eine neue Moschee errichtet. Sie erhielt den Namen „Gufran“, einem Begriff aus dem Arabischen, der sich mit „Vergebung“ übersetzen lässt. Im Gebäude der Moschee werden regelmäßig Bestattungsrituale durchgeführt, auch wenn der anbei gelegene Friedhof nicht mehr weiter aktiv genutzt wird.

 

Mariä-Geburt-Kathedrale

Nach den Bauplänen der Stadt Ufa wurde bereits am Anfang des 19. Jahrhunderts der Platz für die zukünftige Kirche festgelegt. Die Grundsteinlegung erfolgte jedoch erst im Jahre 1901 und auch die Fertigstellung zog sich, aufgrund des Mangels von Finanzmitteln, bis 1909 hin.

Nach der Revolution wurde in ihr ein Krankenhaus untergebracht, die Kirche selbst aber blieb zunächst noch aktiv. Ihre Schließung erfolgte 1934. In den darauf folgenden Jahren wurde das Gebäude auf verschiedene Weise genutzt, unter anderem als eine Flugzeugwerkstatt. Die größten Veränderungen erfuhr die Kathedrale durch Umbaumaßnahmen in den 1950er Jahren und ihrer anschließenden Nutzung als Kino. Unter anderem wurde die Hauptkuppel abgetragen und die Fertigstellung des Glockenturms durch eine Deckenkonstruktion ersetzt.

1991 wurde die Kirche der orthodoxen Gemeinde zurückgegeben und mit der Wiederherstellung des Gebäudes begonnen – es wurde insgesamt erweitert, die Kuppel erneuert und der Glockenturm fertiggestellt. Er besitzt eine Höhe von 47 Metern. Die Kirche ist heute die Bischofskathedrale (kafedral’nyj sobor) der Eparchie Ufa.