Am 10. September um 18.00 Uhr wurde in Ufa die Photoausstellung „Paris–Berlin, Europe – a shared look.“ eröffnet. Diese Ausstellung wurde schon und wird noch in anderen russischen Städten, wie z.B. Jekaterinburg oder Perm vorgestellt. Geboten wird eine Auswahl von Photographien des deutsch-französischen Künstlerkollektivs „ParisBerlin>fotogroup“ sowie anderer, zu diesem Projekt eingeladener Photokünstler.
Die Bilder sollen durch ihre Darstellung zweier europäischer Haupt- und Großstädte (Berlin und Paris) unser modernes Leben zeigen; gekennzeichnet von Urbanisierung, Kommerzialisierung, verwischenden Grenzen im Zuge von Globalisierung sowie einem immer schneller werdenden Lebensrhythmus. Durch Momentaufnahmen und fokussierte Details sollen Besonderheiten und unveränderbare Eigenheiten der im Wandel begriffenen Städte gekennzeichnet werden.
Ein durchaus interessantes Thema, das gerade in einer Stadt wie Ufa, die zwar wenn auch keine Kleinstadt, doch aufgrund ihrer geographischen Verortung als peripher gelegen gelten kann, passend erscheint. Noch dazu, da viele ihrer Einwohner ihre Heimatstadt ein ganzes Leben lang noch nicht verlassen haben.
Doch auch wenn ich dieses kulturelle Event als willkommene Abwechslung genossen habe und natürlich freudig jedes Photo, welches ein Stückchen meiner Heimatstadt Berlin abbildete mit Interesse aufnahm, muss ich gestehen, dass ich ein wenig enttäuscht war. Gerade im Vergleich zu den Bildern die man auf der Internetseite der Künstlergruppe (www.fotoparisberlin.com/) ansehen kann, ist meiner Meinung nach mit den Exponaten keine sehr gelungene Auswahl getroffen worden.
Doch nicht nur wir, die man eventuell als kulturell verwöhnte Europäer bezeichnen kann, hatten diesen Eindruck. Auch von Freunden und Fremden kam ein eher gemischtes, uneindeutiges Echo auf die Ausstellung.
Deswegen will und kann ich jedoch das Projekt keineswegs in seiner Ganzheit negieren und ihm seine Glanzlichter absprechen. So stellten die wundervollen Aufnahmen der Pariser Kanallandschaft von Philippe Salaün für mich einen der Höhepunkte der Ausstellung dar. Die Bilder wecken Interesse an einer neuen, fremden Welt. Genau von diesen Bildern hätte es mehr geben sollen.
Ulrike Geier, Oktober 2008