Wie die Deutschen Russland durch das Fotoobjektiv sehen, kann man erfahren, wenn man die vor kurzem eröffnete Fotoausstellung, die von MediaH organisiert wurde, besucht. Dieses Projekt ist das Ergebnis der Studenteninitiative von der Martin-Luther Universität verschiedener Fachrichtungen, wie Slavistik, Germanistik, interkultureller Studiengang, Ethnologie, Geografie, Politikwissenschaft.
Schon seit drei Jahren existiert der Kontakt zwischen der Martin-Luther Universität und der Pomorischen Universität in Arhangelsk erfolgreich. Solche Beziehungen sind eine gute Grundlage für diejenigen, die sich für die Eigenheiten der Massenmedien des anderen Landes und die andere Kultur im Allgemeinen interessieren.
Das Projekt ruft auch Studentenaustausche ins Leben. Einmal pro Jahr werden auch Arbeitsseminare organisiert. Es wurden schon zwei ähnliche Veranstaltungen in der Heimatstadt von Lomonosow und eine in Halle durchgeführt. Der Student Andre, der schon mal mit dem Austausch in Arhangelsk war, sagte, dass die Seminare wirklich spannend und unvergesslich sind. Es werden Themen, wie deutsch-russische Vorurteile, die Tätigkeit der Jugendorganisationen in den beiden Ländern, die Besonderheiten der Massenmedien und vieles Andere erarbeitet. Diese Ausstellung ist das Ergebnis des Fotoseminars. Mit Hilfe der Kamera musste man auf die Frage antworten: „Wie ich persönlich die Stadt Arhangelsk sehe?“
Die Antworten waren wirklich interessant. So lockt unsere Aufmerksamkeit ein Foto, wo man ein typisch russisches Symbol sehen kann – Wodka. Die Autorin des Bildes, Angela Peschel, versuchte das Vorurteil über die Massentrunksucht der Russen zu zerstören: „ Wodka ist wirklich ein wichtiger Teil der russischen Kultur. Aber das bedeutet nicht, dass alle Russen sinnlos trinken. Das Hauptziel ist Freunde kennen lernen, freundliche Gesellschaft genießen, Lieder singen und ein lustiges Fest feiern“.
Busse, Lockenwickler, hohe Absätze, Märkte, schlechte Straßen, Kinder, die auf dem Hof spielen, Rentner, die fast in Armut leben sind die Bildermotive auf der Ausstellung. Danach kann man zu dem Schluß kommen: ist Russland nicht gar ein europäisches Land nach dem Lebensniveau und Wohlstand? Aber es gibt hier herzliche Gastfreundschaft, Wärme und Herzlichkeit, das ist auch sehr wichtig, nicht wahr?
Venera Yusupova, Alsu Achsanova, Juni 2008